Dollar Spots aus den Fairways

Über die letzten Wochen hinweg konnten Sie auf den Fairways und auch auf den Grüns zahlreiche runde, teils braune, Kahlstellen erkennen - Diese Stellen nennen sich "Dollar Spots" und können explosionsartig, "über Nacht" auftreten und innerhalb kürzester Zeit enorme Flächen schädigen. Warum entstehen diese Spots und was kann man dagegen tun? Das möchten wir Ihnen näher bringen.

Was sind Dollarspots?

Dollarspots sind weltweit eine der häufigsten und ausdauerndsten Rasenkrankheiten - sie entstehen durch eine Infektion pilzlicher Schaderreger und sind eine typische Sommer-Krankheit. Genannt wird diese Krankheit so, da die geschädigten Stellen ungefähr die Größe einer Dollar-Münze aufweisen.

Der Pilzbefall entsteht vor allem durch wechselhafte Wetterverhältnisse. Der häufige und schnelle Wechsel von heissen, trockenen Perioden zu extrem nassen Verhältnissen, verbunden mit teilweise "tropischen" und auch kalten Nächten erhöht den "Krankheitsdruck" und ist ein hervorragender Nährboden für Pilzkrankheiten.

Vielleicht ist ihnen auf dem Golfplatz vor allem bei Tau in den Morgenstunden aufgefallen: Ein weißes Myzel, das die befallenen Stellen spinnwebartig bedeckt und beim Abtrocknen der Flächen wieder verschwindet? Das ist der Pilz, der dann die Pflanze angreift und sukzessive zu braunen Flecken führt.

Im GCA sind alle kurzgemähten Flächen betroffen. Aufgrund des enormen Zeit und Mittel Aufwands liegt der Fokus auf der Gesunderhaltung unserer sensibelsten Flächen, unseren Grüns! Dies gelingt uns, trotz des enormen Krankheitsdrucks, bisher sehr gut! Durch Maßnahmen des "integrierten Pflanzenschutz" (sprich: Maßnahmen wie Vertikutieren, Aerifizieren, Sanden, etc.), dem Einsatz von Biostimulanzien zur Förderung der Pflanzengesundheit und zusätzlich (noch) zugelassenen Pflanzenschutzmitteln, sind unsere Grüns größtenteils in der Lage sich gegen die andauernden Pilzattacken zu erwehren. Auf den Fairways haben wir weniger Möglichkeiten gegen die Krankheiten anzukämpfen:

Der Einsatz von entsprechenden Pflanzenschutzmitteln würde regelmäßig eine fünfstellige Summe kosten und der Aufwand bei "Mann und Maschine" für Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes ist immens. Das Besanden der Fairways beispielsweise würde einen sechsstelligen Betrag erfordern, je Saison. Ein Aerifizieren der Fairways würde regelmäßig mehrere Wochen im Jahr dauern und ohne Besanden wenig Effekt haben.

Wie kann man gegen Krankheiten angehen?

Grundsätzlich ist es uns möglich mit den o.g. Maßnahmen gegen diese Krankheiten anzugehen: Vertikutieren, Aerifizieren, Belüften und Besanden, aber auch die Düngung spielt eine wichtige Rolle. Aufgrund des starken Materialaufwands ist die Bearbeitung auf dem Fairway in diesem Ausmaß jedoch deutlich schwieriger umzusetzen. 
 

  • Verminderung des Rasenfilzes durch Vertikutieren mit Beseitigung des Pflanzenmaterials führt zu geringerem Krankheitsdruck aus der Bodenschicht.
  • Striegeln (Ausreißen des abgestorbenen Materials)
  • Besanden
  • Aerifizieren
  • Tau abwedeln 

Mit diesem Zustand möchten wir uns nicht abfinden und geben uns in unseren bescheidenen Rahmen möglichst viel dagegen vorzunehmen. Wir hoffen dennoch, dass wir Ihnen mit diesem Newsletter einen guten Einblick in die täglichen Herausforderungen des Greenkeepings geben konnten. 


Vielen Dank und ein schönes Spiel!

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