Neues vom Greenkeeping – Stürme, Gewitter und Rekordtemperaturen

Es ist Anfang Juni und wir haben bereits Temperaturen an die 30° C erreicht. Schon der Mai war der wärmste Mai in Deutschland seit 1881 und nach April 2018 der zweite Monat in Folge mit einer geschichtlichen Höchst-Temperatur. Wetterkapriolen haben in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. So kommt es immer wieder zu absoluten Extremen innerhalb kürzester Zeit. Was bedeutet das für den Golfplatz und vor allem für unser Greenkeeping?

Viel Regen - vor allem in sehr kurzer Zeit - ist für jeden Golfplatz eine echte Herausforderung. Wenn dann innerhalb von 60 Minuten 30 Liter Niederschlag und mehr pro Quadratmeter vom Himmel fallen, quittieren viele Drainagen ihren Dienst. Die Folge sehen wir rechts in den Bildern.

Fairways stehen unter Wasser, die kleinen Gräben, die das Wasser ableiten sollten, stehen voll. Die Bunkerwände sind komplett weggespült und der Bunker steht voll mit Wasser, sogar noch nach vielen Stunden ohne Regen. Der Boden ist gesättigt, die Drainageleitungen voll und so bildet sich ein Rückstau. An den meisten Spielern ist dies spurlos vorbeigegangen, denn unser Greenkeeping-Team hatte nach weniger als 24 Stunden, noch vor dem Spieltag der Kramski Deutsche Golf Liga, alles wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Das Wasser wurde abgepumpt, die Bunkerwände händisch wieder aufgebaut, der Sand gleichmäßig verteilt, teilweise aufgefüllt und danach mit der mechanischen Bunkerharke wieder perfekt hergerichtet.

Nicht nur zu viel Wasser macht den Greenkeepern das Leben schwer, denn auch immer häufiger treten heftige Stürme auf, die besonders unserem Platz mit mehr als 2.000 Bäumen gefährlich werden. So passiert es immer wieder, dass vereinzelt Bäume den Kräften der Natur nicht mehr standhalten und brechen, kippen oder sogar entwurzeln. Auch hier ist unser Greenkeeping bereits am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang zur Stelle und sägt, zerkleinert und entsorgt den verunglückten Baum.

Als wäre das noch nicht genug, bietet so ein Golfplatz darüber hinaus noch eine hervorragende Angriffsfläche für Blitze. Hohe Bäume und freie Flächen in Verbindung mit Wasserleitungen und stromführenden Kabeln kennzeichnen Fairways und Spielbahnen wie wir sie kennen. So traf beim letzten Unwetter ein Blitz die Linde zwischen Bahn 10 und 18, suchte seinen Weg durch die Erde, schleuderte die Wurzeln des Baumes aus dem Erdreich und fand seinen Weg in die Wasser- und Stromleitung der Fairway-Beregnung. Das Resultat dieser wenigen Sekunden bereitet dem Greenkeeping tagelang Arbeit. Hunderte Sprinkler müssen geprüft werden, viele Decoder ausgetauscht und unzählige Meter an Rohren und Kabeln erneuert werden.

Damit der Golfplatz weiterhin bespielbar und auf höchstem Niveau gepflegt bleibt, dürfen wir neben diesen Sondereinsätzen nicht vergessen, dass fast täglich Grüns gemäht, Bunker geharkt, Fahnen versetzt werden und 3x wöchentlich das Fairway, der Second-Cut und das Semi-Rough geschnitten wird.

Die Arbeit, die ein Golfplatz erfordert, bleibt vielen Mitgliedern häufig verborgen, denn die meist grün gekleideten Männer und Frauen, die sieben Tage in der Woche schon ab dem Morgengrauen bei Wind und Wetter mit und ohne lärmende Maschinen auf dem Golfplatz zu finden sind, arbeiten meist unauffällig und versuchen, den Spielern nicht in die Quere zu kommen.

Wir zeigen, was der Job des Greenkeepers mit sich bringt und, dass ein Greenkeeper sich mit weit mehr Themen befassen muss, als wir denken. Stetig erschwert durch immer schwierigere Witterungsbedingungen, umfangreichere rechtliche Auflagen, beispielweise im Bereich Pflanzenschutz und nicht zuletzt durch den steigenden Anspruch, den wir an unseren Golfplatz stellen.

Hier möchten wir ein bisschen „Licht ins Grüne“ bringen...

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